About

Julie en Rose im Profil. Copyright Veronika Merz.

Eine Brücke zwischen kulturellem & kulinarischem Genuss, philosophischen Gedanken & täglichen Mädchenträumen.


Das Leben en rose zu sehen, bedeutet für mich nicht alles schön zu reden und den Blick auf Probleme und Brennpunkte unserer Gesellschaft zu verstellen. Vielmehr soll JULIE EN ROSE dazu anhalten, die kleinen Besonderheiten des Alltags, wie eine charmante Begegnung, ein neues Lieblingskleid, ein selbst kreiertes Rezept oder der Geschmack von gutem Wein genauso wie die großen Wunder unserer Existenz, wie sie Kunst und Kultur aufgreifen, zu vereinen. Die regionale Nähe zu Frankreich wird euch das ein oder andere Mal begegnen, denn meiner Meinung nach (und Antoine Hennions, dem Meister der Philosophie über die scheinbar kleinen Dinge, der uns wunderbar erklärt, wie der Mensch sich „die Dinge lieben macht“) , vermag diese Sprache geliebte Dinge mit leidenschaftlichen Umschreibungen, oszillierend zwischen Subjekt und Objekt, fühlbar zu machen und ihre Qualität zu vermitteln.

Thema ist das Savoir Vivre; es vereint Eleganz – also Anmut & Charme, Stil & Couture mit kulinarischen und kulturellen Genüssen. Zu einem guten Leben gehört für mich eben auch die geistige Nahrung; diese ist zwar nicht so leicht zu konsumieren wie Mode oder Macarons, aber umso mehr gibt sie einem zurück. Kunst eröffnet Blickwinkel; sie erlaubt hinter Dinge und ihre Strukturen zu sehen und eröffnet somit einen Möglichkeitsraum, einen Raum, um Fragen zu stellen (an sich und an unsere Gesellschaft). Sie hält uns einen Spiegel vor – was sehr wichtig sein kann, um mehr über sich zu erfahren, sich weiter zu entwickeln, aber auch sehr befreiend – es hilft einem sich selbst nicht zu ernst zu nehmen.

Bewusst schlägt sich dieser Blog nicht auf eine Seite – high oder low culture – denn für mich gehören beide zum Leben; wie die Luft zum Atmen. Und ja man darf in einem Moment über eine Ausstellung schreiben, die Grundfragen der menschlichen Existenz und ihre Selbst-Definition thematisiert und sich im nächsten Moment über eine einfache Sache wie einen roséfarbenen Nagellack mit einem Hauch Glitzer, der wie funkelnder Sternenstaub anmutet, freuen. Wobei das mit dem „einfach“ ebenfalls zu hinterfragen ist. Wie Hennion schon schrieb, wenn jemand sagt „Es ist nichts… Das ist nur…“ ist es eben doch sehr viel: Es ist ein Teil von dem was wir sind! Es ist konstitutiv für unser Selbst! Die Art, wie wir unsere Musiksammlung sortieren, einen guten Wein verkosten, unseren Traumkleiderschrank sorgfältig einrichten – die kleinen Handlungen im Umgang mit Dingen, die uns wichtig sind: Immer wenn wir einen Moment inne halten und die Dinge bewusst ausführen, werden wir zum selbstreflexiven Liebhaber.

Ich bin ein connaisseur, ein amateur. Wie kommt es, dass das deutsche Wort Amateur so einen negativen Geschmack hat? Ein Amateur, der kann etwas nicht, der ist kein Meister in etwas – so die allgemeine Sichtweise. Ich bin dafür an dieser Sichtweise zu rütteln, schließlich kommt das Wort Amateur von amare, was schlicht heißt „lieben“. Also jemand, der Dinge aus Liebhaberei tut, nicht weil er muss, nicht weil es sein Beruf ist, nicht weil man es von ihm oder seiner Stellung erwartet. Ich kann per se nichts Schlechtes daran erkennen. Ein Amateur ist für mich ein Autodidakt, der in ständigem Austausch mit sich und den geliebten Dingen steht.

Es heißt nicht umsonst: Alle Dinge, die man mit Liebe betrachtet sind schön.